“Kontemplation" kommt her vom lateinischen verb contemplari “schauen“.

 Ziel der Kontemplation ist das Schauen ins eigene Selbst,
in unseren Urgrund. Das Öffnen der Tür und Eintreten in unsere eigene Mitte.
Das ist ein Geschehen jenseits unserer intellektuellen Fähigkeiten.
Kontemplation gleicht mehr einem Zustand des Hörens und Aufmerkens als des aktiven Tuns.
Dieser Zustand kann trainiert und gelernt werden, so wie ich ein Musikinstrument lernen kann.
 

    

Beten heißt hören
 
 
Als mein Gebet immer andächtiger
und innerlicher wurde,
da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen.
Zuletzt wurde ich ganz still.
Ich wurde, was womöglich noch
ein größerer Gegensatz zum Reden ist,
ich wurde ein Hörer.
Ich meinte erst, Beten sei Reden.
Ich lernte aber, dass Beten nicht bloß Schweigen ist,
sondern Hören.
So ist es : Beten heißt nicht, sich selbst reden hören.
Beten heißt: still werden und still sein
und warten, bis der Betende Gott hört.
 
Sören Kierkegaard
 
 
Wir träumen von Reisen durch das Weltall: ist denn das Weltall nicht in uns?
Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht. Nach innen geht der geheimnisvolle Weg.
In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, der Vergangenheit und Zukunft.
(Novalis)